Die Rückkehr der Geschichte. Über den gegenwärtigen Umgang mit der deutschen Vergangenheit

26. Januar 2024

Die Debatten um Kolonialismus und Rassismus im 19. Jahrhundert haben zu Neubewertungen des Nationalsozialismus geführt. Die "Einmaligkeit" der Shoah, lange Zeit fester Bestandteil der deutschen Staatsräson, wird dabei verworfen und in den Zusammenhang einer Gewaltgeschichte des "langen 20. Jahrhundert" eingebettet. Manche sprechen von einem Historikerstreit 2.0, der gerade stattfinde. Der Vortrag zeichnet die Entwicklung der Debatten nach und fragt kritisch nach dem Verhältnis von Geschichte und Politik.

Thomas Meyer wurde 2003 an der LMU München im Fach Philosophie promoviert und habilitierte sich dort sechs Jahre später. 2020 erfolgte die Ernennung zum außerplanmäßigen Professor. Meyer lebt als freier Autor in Berlin. Ende September 2023 erschien seine Biographie Hannah Arendts im Piper Verlag, München. Im gleichen Verlag gibt er eine Studienausgabe der Werke Arendts heraus, in der bislang sieben Bände erschienen. Meyer veröffentlichte darüber hinaus zahlreiche Bücher, Aufsätze, Radio-Essays und Zeitungsartikel (SZ, ZEIT, F.A.Z.) zur Ideengeschichte des 20. Jahrhundert.

Aufzeichnung vom Vortrag am 26. Januar 2024

Rückblick auf den Vortragsabend mit Prof. Dr. Thomas Meyer

Der Vortrag von Prof. Dr. Thomas Meyer befasst sich mit der Rückkehr der Geschichte und den aktuellen Herausforderungen in Deutschland, insbesondere im Umgang mit der deutschen Vergangenheit. Er analysiert die Auswirkungen von Ereignissen wie dem Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 auf die politische Landschaft und reflektiert, wie diese historischen Wendepunkte das Verständnis der Gegenwart prägen. Meer betont die Notwendigkeit, die Erinnerungskultur zu bewahren, die die Geschichte als unverzichtbaren Teil der Demokratie und der politischen Verantwortung in der heutigen Welt verankert.